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Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen

Angela Mohr | Arena | 12,99€

Heute kommt nun also die Rezension zu Angela Mohrs "Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen", das ich ja, wie in dem Post "Ein Buch zwischendurch #1" schon erwähnt, bei lovelybooks als Rezensionsexemplar gewonnen habe. Eine richtig eindeutige Bewertung des Buches wird mir schwer fallen, weil sich meine Eindrücke im Verlauf des Lesens doch etwas verändert haben. Ich versuche aber, dies so genau wie möglich in Worte zu fassen.


Das sagt Amazon zu Angela Mohrs "Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen":

"Nik rennt vor seinen Schulden davon. Aino vor ihrer Schuld. Nik ist fasziniert von diesem Mädchen mit der zerbrechlichen Stimme - und fassungslos. Denn Aino will ins Kloster und schweigen, für immer. Gestrandet im Nirgendwo schließen die beiden einen Pakt: Aino verpfeift Nik nicht, der in Dauerschwierigkeiten steckt. Und Nik zeigt Aino, was sie auf dieser Welt verpasst. Für 48 Stunden steigen die beiden aus ihrem Leben aus. Aber wie beweist man jemandem, wie schön diese Welt ist - mit einem Banküberfall, einem Besuch in einem Sex-Shop oder einer Nacht im Wald? Sicher ist nur: Das Leben hat für die beiden einen ganz anderen Plan."



Zum Design:

Das Design hat mich von Anfang angesprochen, da sowohl die Farben als auch das Motiv sehr schön gewählt sind. Aufgrund des doch recht lebensfrohen Eindrucks des Buchcovers rechnete ich mit einer luftigleichten Liebesgeschichte für den Sommer (was ja auch zum Titel gepasst hätte), jedoch habe ich nach den ersten Seiten des Buches bemerkt, dass ich damit ein bisschen daneben lag. Aber wie gesagt: Farbwahl und Motiv finde ich sehr gelungen.


Zum Inhalt:

Nik und Aino lernen sich zufällig auf einer Zugfahrt kennen. Nik ist auf der Flucht und in dieser Not springt er in den nächstbesten Zug. Jedoch hat er keine Fahrkarte. Aino, die ein paar Meter von ihm entfernt sitzt, scheint das zu bemerken und zeigt den Kontrolleuren an, dass sie zusammen mit Nik unterwegs ist, obwohl sich die beiden ja eigentlich gar nicht kennen. Da Nik von dieser Geste überrascht ist, setzt er sich kurzerhand neben Aino und versucht ein Gespräch anzufangen, merkt jedoch bald, dass er wie gegen eine Wand redet, denn Aino antwortet nicht. Stattdessen holt sie einen Notizblock und Stift heraus, um ihre Antworten aufzuschreiben. So erfährt Nik auch von Ainos Plan, in ein Schweigekloster zu gehen, da sie angeblich eine schwere Last trage, von der sie sich befreien möchte. Aino selbst spricht immer wieder von Schuld. So nimmt als die Geschichte seinen Lauf und Nik und Aino schließen den Pakt, dass Nik 48 Stunden Zeit hat, Aino zu beweisen, dass sie einiges verpassen würde, wenn sie in ein Kloster ginge.

Die Story an sich ist eher außergewöhnlich: Ein schweigendes Mädchen, das Nonne werden will, um sich von ihrer Schuld frei zu machen, und ein Junge, der vor seinem Bruder, seiner Kindheit und einer Menge Konsequenzen flieht, treffen aufeinander. Tatsächlich eine Idee, die man so noch nicht gelesen hat. Im Laufe des Buches erfährt man, dass Aino unter anderem deshalb lieber schweigt und Dinge aufschreibt als sie auszusprechen, da sie seit ihrem 4. Lebensjahr stottert. Auch das ist für den Leser plausibel. Jedoch hat mich zu Anfang des Buches der Schreibstil sehr irritiert und es hat mehrere Kapitel gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt habe. Denn die (teils auch sehr kurzen) Kapitel, die immer abwechselnd aus Ainos und Niks Sicht erzählt werden, zeichnen sich durch sehr kurze und abgehackte Sätze aus. Das klingt zwar eigentlich eher einfach zu lesen, war für mich allerdings genau das Gegenteil: Anstrengend. Allerdings gewöhnt man sich, wie gesagt, nach einiger Zeit an diesen Stil. Objektiv betrachtet passt er auch zu den Charakteren des Buches.

Innerhalb der 48 Stunden, die diese Geschichte (bis auf die letzten Abschnitte) umfasst, kommen sich Aino und Nik immer näher und erleben viele Dinge miteinander. Das gegenseitige Interesse am anderen entwickelt sich langsam und zaghaft und passt gut in die Story hinein. Die Geschichte hatte nur ab und an noch ein paar Stellen, die zumindest nicht meinen Geschmack trafen. So führte Nik Aino beispielsweise in einen Sexshop, um sich dort alle Arten von Sexspielzeug anzuschauen, verstrickte sie in einen Diebstahl in einem Lebensmittelladen, animierte sie, bei einem Überfall auf eine Tankstelle zu helfen... Alles Situationen, bei denen ich mir nicht sicher war, ob da für Aino nicht längst der Punkt erreicht gewesen wäre, abzuhauen. Denn was mag man wohl denken, wenn ein wildfremder Junge dich in einen Sexshop schleift oder dich in einen Diebstahl verwickelt? Zu diesem Zeitpunkt habe ich tatsächlich schon überlegt, ob ich dem Buch später nur zwei Sterne geben kann, jedoch hat es sich gelohnt, die Geschichte bis zum Ende zu lesen. Denn der Leser erfährt bis kurz vor Ende nicht, welche Schuld Aino so bedrückt und wovor Nik eigentlich flieht. Und ich muss sagen, dass es zum "Finale" hin doch sehr spannend wird und mich das Buch doch noch fesseln konnte. Als Leser möchte man dann einfach endlich die Auflösung der ganzen Geschichte erfahren und kann es kaum erwarten, wie das Ende aussieht. Und das Ende sah tatsächlich anders aus, als ich es erwartet hätte.

Einen einzigen Punkt gibt es, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn positiv oder negativ bewerte: Ainos Kapitel beinhalten immer auch eine Off-Story, die von einem sogenannten "Altaikrieger" handelt, welcher sich einem Dämonen gegenüber behaupten muss. Auch das war zu Anfang sehr gewöhnungsbedürftig und irritierend, mit Fortschreiten der Geschichte merkte man jedoch, dass es sich hierbei um ein Gleichnis handelte, um Ainos innere Kämpfe mit ihrer Stimme/Sprache und/oder Schuld darzustellen. In der Hinsicht ist es also vermutlich gut gelungen.

Insgesamt bekommt Angela Mohrs "Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen" 3/5 Sternen, da ich am Anfang doch ziemliche Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte reinzukommen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das ein Buch ist, welches beim zweiten oder dritten Lesen besser wird.



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